Viele kennen die Blog-Suchmaschine Technorati. Mit ihr lässt sich die Anzahl der Backlinks von Blogs durch andere Blogs messen. Je mehr Backlinks ein Blog hat, desto größer ist seine Bedeutung, so die Annahme. Ebenso kann man über Technorati jedoch beliebige andere Websites auf ihre Verlinkung überprüfen.
Die Anzahl der Backlinks ist ein interessanter Indikator für die Relevanz eines Unternehmens für die Blogosphäre. Daher habe ich die Websites der deutschsprachigen Verlage über Technorati abgeglichen (sofern sie eine unabhängige URL haben), um mir ein Bild zu machen.
Natürlich ist das keine wissenschaftliche Erhebung. Es lassen sich aber doch einige interessante Beobachtungen machen und Tendenzen aufzeigen. Dazu gehören:
- Die Größe eines Verlages garantiert keine hohe Backlink-Zahl.
- Weder Fachbuch-, Sachbuch- noch reine Publikumsverlage sind allein führend.
Besonders aussagekräftig finde ich den 15. Platz von Voland & Quist mit insgesamt 173 Backlinks. Hier hat ein 2-Mann-Unternehmen also mehr Backlinks als etablierte Verlagsgrößen wie z.B. Hanser, alle Ullstein-Verlage oder Langenscheidt. Wie vor kurzem berichtet, zählt Voland & Quist zu den aktiveren Verlagen im Social Web. Sie führen einen Verlagsblog und haben einen Photo Sharing Account. Die Vermutung liegt nahe, dass Offenheit für das Social Web und die Pflege der Zielgruppe/Community über das Internet einer der Gründe für die gute Platzierung sind. Ebenso konnten sich C.H. Beck und Klett-Cotta weit vorn platzieren, die ebenfalls eigene Verlagsblogs führen (Blog Klett-Cotta, beck-blog).
Insgesamt denke ich, dass für die Verlage noch eine Menge Optimierungspotenzial besteht. Gerade das gemischte Bild legt nahe, dass viele Verlage ihre Online-Reputation noch nicht systematisch managen. Nur so erscheint es möglich, dass sich selbst kleinste Verlage gegenüber den Schwergewichten der Branche sehr gut positionieren können.
P.S.: Sicher fehlt in der Liste auch noch der eine oder andere Verlag. Auf Hinweis ergänze ich gern weitere Namen.
Stand: 12. Januar 2008