Microsoft will uns zum Videospiel-Controller machen

Erinnern wir uns: Sony hatte den Videospielemarkt mit der PlayStation 1 und 2 seit 1994 dominiert. Dann kam Nintendo 2006 mit der innovativen Wii auf den Markt und übernahm Sonys Führungsrolle. Ein wichtiger Grund war Nintendos neuartiger Controller, der über Sensoren die Bewegungen des Nutzers im Raum zweidimensional registrierte und in den Spielen abbildete, z.B. indem so die Figuren gelenkt wurden.

Microsoft will uns zum Videospiel-Controller machen

Die Führungsrolle strebt natürlich auch Microsoft mit seiner 2005 gestarteten Xbox 360 an. Was läge also näher als Nintendos Erfolgsbasis weiter zu denken und zu entwickeln? Dabei herausgekommen ist Microsofts “Project Natal”, welches auf der diesjährigen E3 vorgestellt wurde, einer führenden Messe für Video- und Computerspiele in Los Angeles.

Im Kern handelt es sich bei Microsofts Neuerung um ein Zusatzgerät für die Xbox 360, welches Bewegungen, Gesichtsregungen, und Sprache erfasst. Damit soll es möglich werden, u.a. Videospiele komplett ohne Controller steuern zu können. Das Zusatzgerät enthält eine spezielle Kamera, einen Tiefensensor und Raumklangmikrofone. So soll es möglich sein, zeitgleich dreidimensionale Bewegungen sowie verschiedene Stimmen und sogar Veränderungen in der Stimmlage zu registrieren.

Angeblich erkennt das System Bewegungen anhand der Verschiebungen der Knochen. Es scannt das Skelett und übersetzt dessen Bewegungen in Bewegungen auf dem Bildschirm. Im Gegensatz zu den Vorgängern passiert dies nicht nur in 2D, sondern in der ganzen Tiefe des Raumes. Zusätzlich lassen sich auch Körperhöhe und -umfang messen.

Tritt der Anwender im Alltag bspw. im Wohnzimmer vor den Bildschirm, soll ihn das Gerät dank der Gesichts- und Stimmerkennung identifizieren können. Das System könnte somit zu einer Art Hausfreund werden, der registriert, wenn man sich nähert, einen begrüßt und fragt, was man zu tun wünscht.

Das Erscheinungsdatum und Preisdimensionen sind bisher wohl nicht bekannt. Laut Firmenaussagen soll das Gerät 2009 jedenfalls nicht mehr auf den Markt kommen.

Ich bin wirklich gespannt auf diese Neuerungen. Sie haben das Potenzial, mehr als nur die Spielewelt umzukrempeln. Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass man irgendwann bspw. Gerüche und Haptisches ergänzt, sind der Phantasie wenig Grenzen gesetzt. Interessant wäre auch die Integration der Technik in bewegliche Systeme wie Roboter. Wenn ein solcher menschliche Züge trägt und mich über meine Stimme identifizieren kann, wäre das schon sehr interessant.

Erste Eindrücke:

via: Golem.de, CHIP Online, engadget, Spiegel Online

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